Die Digitalisierung der Produkte und der Produktentwicklung bedeutet einen Transformationsprozess, der die klassischen Grenzen einer fragmentierten und konkurrierenden IT-Lösungswelt neu ordnet. Ein durchgängiger, leichtgewichtiger und föderierter Engineering-Backbone wird die Rolle der Daten- und Prozessintegration zwischen der Produkt- und Produktionsentwicklung, der Produktion/Fertigung und Montage sowie dem Service einnehmen. Phasen des Produktlebenszyklus hinweg. Weiterhin muss dieser Prozess die verschiedenen Disziplinen, sowie die unterschiedlichen Standorte und Zulieferer miteinbeziehen. Diese müssen durch eine geeignete IT-Architektur in einen gemeinsamen Produkt- und Prozessbackbone eingebunden werden. Gekennzeichnet sind diese Konzepte durch vier IT- Ebenen, die im Rahmen einer VDA-Arbeitsgruppe festgelegt wurden:

  • Autoren Systeme (RM, SysML, MCAD, ECAD, CASE, CAP, CAM, Digital Factory, Office sowie Berechnungs- und Simulationssysteme).
  • Team Data Management (TDM[1]), eine Verwaltungsebene, die autorensystemnahe Informationen verwaltet (z.B. native Formate) und die direkt den Autorensystemen zugeordnet sind. TDM Systeme haben bereits ein mehr oder weniger intelligentes Versionsmanagement.
  • Engineering Backbone, die zentrale Ebene des Produktlebenszyklus, die die interdisziplinären Produktstrukturen entlang des PLZ mit allen zugehörigen Dokumenten – in der Regel in neutralen Formaten – enthält. Darauf baut das Engineering-orientierte Freigabe-, Änderungs- und Konfigurationsmanagement auf.
  • ERP Backbone, der bei einem global agierenden Unternehmen meist aus mehreren lokalen Instanzen und häufig verschieden angepassten PPS/ERP Systemen besteht. Auf dieser Ebene wird heute der logistische und produktionstechnische Teil des Änderungs- und Konfigurationsmanagements umgesetzt.

Die Abbildung stellt diesen theoretischen Ansatz einer mehrstufigen IT-Architektur dar.

Dabei wurde berücksichtigt, dass sich in den letzten Jahren verschiedene IT-Lösungskombination entwickelt haben. Die typischen CASE Tool Anbieter haben Ihre Lösungen um Requirements Management (RM) und SysML Werkzeuge ergänzt und nennen das Application Lifecycle Management (ALM). ALM ist dann entweder auf der TDM-Ebene oder auf der Backbone-Ebene umgesetzt. Weitaus häufiger ist jedoch, dass diese drei Funktionen in den Unternehmen historisch nach der Methode „best in breed“ ausgewählt wurden. Identisch ist die Positionierung von Service Lifecycle Management (SLM) in der späten Lebenszyklusphase eines Produkts.