Die Entwicklung innovativer mechatronischer und cybertronischer Systeme wird mehrere Konsequenzen nach sich ziehen: ein Überdenken heutiger Konstruktionsmethoden im Sinne interdisziplinärer und integrierter Produktentwicklung, Engineeringprozesse, IT-Lösungen und Organisationsformen. Zugrunde liegt die Forderung nach durchgängigen Prozessketten basierend auf digitalen Modellen in der Produktentwicklung, Produktionsplanung, Produktion und Service. Planungs- und Entwurfsmethoden aller Disziplinen – Mechanik, Elektronik und Software – müssen auf den Prüfstand gestellt und auf ihre Tauglichkeit für ein neues Vorgehensmodell der Produkt- und Serviceentwicklung überprüft werden, um diese in einen gemeinsamen, integrierten und interdisziplinären Methoden-, Prozess- und IT-Lösungsansatz zu überführen. Dieser Ansatz der digitalisierten Produktentwicklung wird Engineering 4.0 genannt. Die Grundlagen bilden Methoden des „Systems Engineering“ (SE) und des „Model Based Systems Engineering“ (MBSE). Im Zentrum dieser Veränderungen in der Produkt- und Prozesswelt stehen einerseits vollständig neue Anforderungen an Produkte und dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle sowie andererseits neue IT-Technologien und Standards (Big Data, 3D-Druck, OSLC/ REST/RDF,…), die die Umsetzung dieser Anforderungen erst ermöglichen.